Rechenzentren in der Schweiz - Stromverbrauch und Effizienzpotenzial

Mit der fortschreitenden Digitalisierung in Haushalten und Unternehmen sowie dem Aufkommen neuer Anwendungen – insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz – steigt der Bedarf an Datenverarbeitung, Kommunikation und Speicherung rasant. Die Dynamik im Rechenzentrumsbereich ist entsprechend hoch.

Im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE) führen wir derzeit eine Erhebung bei Unternehmen und Rechenzentren durch. Ziel ist es, die Entwicklungen der digitalen Infrastruktur in der Schweiz und deren energetische Auswirkungen zu analysieren.

Die Studie, die wir in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern durchführen, soll die Datenlage aus dem Jahr 2019 aktualisieren und energiepolitisch relevante Erkenntnisse liefern.

Im Fokus stehen folgende Fragestellungen:

  • Erhebung aktueller Daten zum Stromverbrauch von Rechenzentren in der Schweiz, differenziert nach Kategorien: unternehmens- oder verwaltungsinterne Serverräume und Rechenzentren, Hyperscaler und Colocation-Rechenzentren.
  • Abschätzung des bereits ausgeschöpften und des verbleibenden Energieeffizienzpotenzials, untergliedert in IT-seitige und infrastrukturseitige Potenziale sowie nach Rechenzentrumskategorien.
  • Analyse der Entwicklungen im Schweizer Rechenzentrumsmarkt und seines relevanten Kontexts, wie z. B. gesetzliche Rahmenbedingungen, Brancheninitiativen, nachfrageseitige Trends (etwa Aus- und Verlagerungen) sowie neue Anforderungen – insbesondere im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz. Dabei werden auch internationale Entwicklungen berücksichtigt.

Hintergrund: Erste Studie 2019–2020

Eine frühere umfassende Studie zu diesem Thema in der Schweiz, durchgeführt von TEP Energy und der Hochschule Luzern, zeigte, dass Serverräume und Rechenzentren im Jahr 2019 rund 3.6 % des schweizerischen Stromverbrauchs ausmachten. Gleichzeitig wurden bedeutende Effizienzpotenziale von rund 46 % identifiziert.

Projektinfos

  • Projektlaufzeit2024–2025 (zweite Studie, aktuell laufend), 2019–2020 (erste Studie)

  • Kontakt TEP EnergyMartin Jakob

  • AuftraggeberBundesamt für Energie

  • ProjektpartnerHSLU, Jobst Willers Engineering AG, ASUT, Profondia AG

  • Schlussbericht der Studie von 2021(PDF)

Referenzprojekte

Wärmeplan Dresden

Die Landeshauptstadt Dresden erstellt derzeit die Wärmeplanung für ihr Stadtgebiet gemäß dem zum 01. Januar 2024 in Kraft getretenen Wärmeplangesetz (WPG). TEP Energy unterstützt die sächsische Landeshauptstadt Dresden dabei. TEP setzt dabei die Räumlichen Energieanalyse Toolbox (REAT) und ein Gebäudeparkmodell ein, um damit die Energie- und Klimaziele tragfähig und wirtschaftlich effizient erreichen zu können.

Energetische Erneuerungsraten im Gebäudebereich

Verschiedene energie- und klimapolitische Massnahmen von Bund und Kantonen zielen darauf ab, die energetische Sanierungsrate deutlich zu steigern. Gestützt auf diese umfangreiche Erhebung wird aufgezeigt, wie sich die energetische Erneuerungsrate in letzten Jahren entwickelt hat und wie hoch sie aktuell ist.

SURE - SUstainable and REsilient energy for Switzerland

Sweet - SURE untersucht den Einfluss disruptiver Ereignisse auf das Schweizer Energiesystem. TEP Energy bearbeitet Energienachfragethemen wie z.B. die Nachfrageentwicklung nach Energieträgern in der Schweiz, die Auswirkung von Schocks auf die Nachfragelast, Einsatzmöglichkeiten von Gross-Wärmepumpen.

Länderspezifische Marktberichte für Gebäude

Die Erstellung von Building Market Briefs (BMB) ist eine Climate-KIC-Initiative innerhalb des Flaggschiffs Building Technologies Accelerator (BTA), die darauf abzielt, Erkenntnisse über den Gebäude- und Bausektor zu gewinnen, um kohlenstoffarme Investitionen und Skalierung zu fördern.

Kennwerte Gebäudekühlung

Erhebung von Kältekennwerten und Verbesserung der Datengrundlage als Hilfe für die strategische Gebäudeplanung.

Aufbau der EEG-Plattform

Durch die EEG-Plattform können die erarbeiteten Aktionen aus dem EEG-Aktionsplan gemeinsam weiterentwickelt und schweizweit umgesetzt werden.

CoolCity

Abschätzung des Potenzials zur Seewassernutzung zur Deckung von Wärme- und Kältebedarf in der Stadt Zürich.

Studie zum subsidiären Verbot fossiler Heizungen

Die Schweizer Klimapolitik steht vor grossen Herausforderungen, insbesondere im Gebäudebereich. Untersucht wurden die Auswirkungen eines möglichen Verbots von fossilen Heizungen ab 2030, wenn die Klimaziele anderweitig nicht erreicht werden können.

Energiespar - Contracting

Die Steigerung der Energieeffizienz ist einer der zentralen Pfeiler der Schweizerischen Energiepolitik und Energiespar-Contracting kann einen Beitrag dazu leisten.

Erweiterung Gebäudeparkmodell für den SIA-Effizienzpfad

Mit dem erweiterten Gebäudeparkmodell werden die Primärenergie- und Treibhausgasemissionen von Neubau- und Erneuerungsprojekten mit den Zielwerten verglichen und die Wirkung energiepolitischer Zielsetzungen auf gesamtschweizerischer Ebene überprüft.